Peer-Review-Verfahren für Gutachten in Kindschaftssachen
Bisher fokussierten sich Initiativen zur Qualitätssicherung auf die Ausbildung der Gutachter. Einen anderen Ansatz verfolgt das Pilotprojekt „Professionelle Selbstkontrolle – Online-Peer-Review-Verfahren für Gutachten im Familienrecht“. Hier geht es um die Idee, das Gutachten selbst einer nachhaltigen Qualitätssicherung zu unterziehen. Als Basis diente das aus der wissenschaftlichen Publikation bekannte Peer-Review-Verfahren, dass an die besonderen Anforderungen angepasst wurde.
Um ein objektives, reliables, valides und effizientes Verfahren zu entwickeln, wurden in mehreren Projektphasen zwei Beurteilungsbögen sowie Standards für die organisatorische Durchführung entwickelt. Diese wurden in einer Pilottestung erprobt. Abschließend erfolgte die Evaluation des Verfahrens.
Es lässt sich festhalten, dass das im Pilotprojekt entwickelte Peer-Review-Verfahren geeignet ist, zur Qualitätsverbesserung von Gutachten eingesetzt zu werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich zufrieden mit dem Ablauf des Verfahrens und empfanden die Rückmeldungen größtenteils als hilfreich. Sie befürworteten mehrheitlich den Einsatz eines standardisierten Beurteilungsbogens. Dabei wurde einer Kombination der beiden verwendeten Beurteilungsbögen der Vorzug gegeben. Die Rückmeldungen zeigen, dass es möglich ist, eine positive Feedbackkultur im Gutachterwesen zu entwickeln. So kann eine Chance genutzt werden, um Ursachen zur Vermeidung erneuter Fehler zu finden und zu beheben.
Das Pilotprojekt wurde vom Kompetenzzentrum für Gutachten durchgeführt und finanziell gefördert durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz sowie der Deutschen Chirurgiestiftung.
Weitere Informationen
Abschlussbericht zum Pilotprojekt (Langfassung)
Kurzbericht zum Pilotprojekt
Bei Fragen und für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an info@kompetenz-rpm.de.